Moderne Produktionsanforderungen im Rahmen der aktuellen Initiative „Industrie 4.0“ tragen den veränderten Rahmenbedingungen in der verarbeitenden Industrie Rechnung und führen zur Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der aus den 1980er Jahren stammenden CIM-Strategie (Computer Integrated Manufacturing). Dabei geht es in dieser „4. industriellen Revolution“ um cyber-physische Systeme, die reale Objekte mit der virtuellen Fertigungslenkung verbinden. Das zu fertigende Produkt soll seine Prozesse im weitesten Sinne dezentral selbst steuern. Im Wertschöpfungsprozess von Produktionslinien mit dezentral verteilten Steuerungseinheiten, die sich nach ‚Industrie 4.0‘ untereinander selbst organisieren, zeigt sich das Potenzial dieses Zukunftsprojekts. Der ‚Vorläufer‘ CIM ging hier in der Regel noch von einer zentralen und damit inflexibleren Lenkung aus. 

Diese neuen Faktoren der Digitalisierung wiederum gelten in der hier betrachteten Maschinenbauindustrie als maßgebliche Innovationstreiber. 

Ziel des neuen GAP-Projekts ist die Entwicklung eines allumfassenden Systems zur Prozessplanung und -steuerung nach „Industrie 4.0“. Der Fokus liegt dabei auf der Herstellung rotationssymmetrischer Präzisionswerkzeuge. Unter dem Projektnamen ToolProduction (TP) wird die GAP den gesamten Prozess des Präzisionswerkzeugherstellers vom Auftragseingang, Konstruktion, Simulation, Produktion, QS-Management, Controlling bis hin zur Lager- und Distributionslogistik standortunabhängig digital ab-bilden. Die bereichsübergreifende Vernetzung wird durch das von der GAP entwickelte, digitale Baukastenprinzip ermöglicht. Herzstücke für TP sind dabei die beiden Module ToolDesign und ToolSimulation für die digitale Konstruktion und Einsatzsimulation der Werkzeuge.